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Ginkgo

Der Ginkgo (Ginkgo biloba), auch Fächerblattbaum genannt, ist eine Baumart, die ihren Ursprung in China findet und heute weltweit angepflanzt wird. Er wird heute oft als „Lebendes Fossil“ bezeichnet, da er den einzigen lebenden Vertreter der ansonsten ausgestorbenen Gruppe der Ginkgoales darstellt. Die Samen des Ginkgos sind essbar, weshalb der Baum in Ostasien häufig als Tempelbaum eingesetzt wird. Darüber hinaus finden Spezialextrakte aus den Ginkgo-Blättern im medizinischen Bereich weltweit Verwendung.

Ginkgo-Bäume erreichen in den ersten 10 Jahren eine Höhe von zwei Metern, und können eine Endhöhe von ca. 30 Metern, in Einzelfällen sogar bis über 60 Meter, erreichen.

Merkmale von Ginkgo-Bäumen

Der Ginkgo ist ein kurzstämmiger Baum, der unter anderem durch eine breite und lockere Krone gekennzeichnet wird. Er ist ein sommergrüner Baum, d.h. er wirft seine Blätter im Herbst ab. Diese fächerförmigen Laubblätter sind ebenfalls charakteristisch für den Ginkgo. Die Form der Blätter variiert je nach der Stellung am Trieb und der Wuchskraft des Baumes, ist jedoch generell durch eine Einkerbung in der Blattmitte geprägt. Die Blätter junger Ginkgo-Bäume unterscheiden sich in ihrer Form deutlich von jenen älterer Bäume (Altersdimorphismus).

Die Borke ausgewachsener Ginkgo-Bäume ist dunkelgrau und durch eine raue und tief gefurchte Struktur gekennzeichnet. Bei jüngeren Bäumen unterscheidet sich diese durch eine graubraune Farbe und hellbraune Risse. Da die Borke nur schwer entflammbar ist, weisen Ginkgo-Bäume eine hohe Feuerresistenz auf. Das Holz des Baumes ist weich, leicht und durch seine feine Struktur gut für Schnitzarbeiten geeignet. Darüber hinaus ist es frei von Harz.

Ein weiteres auffälliges Merkmal des Ginkgo sind die Terminalknospen. Diese hellbraunen Knospen sind von kleinen Blättern umgeben und haben einen Durchmesser von 2 bis 5 mm.

Die Nutzung von Ginkgo-Bäumen

Medizinische Nutzung von Ginkgo-Bäumen

In den Blättern des Ginkgo-Baumes finden sich Spezialextrakte, die in der Medizin verwendet werden. Neben einer durchblutungsfördernden Wirkung sollen die Extrakte das Lernvermögen sowie die Gedächtnisleistung verbessern und der Neuroprotektion dienen.

Häufige Anwendung finden diese Extrakte bspw. bei der symptomatischen Behandlung hirnorganisch bedingter Leistungsstörungen. Als mögliche Symptome sind hier neben Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen auch Schwindel und Kopfschmerzen zu nennen, welche besonders bei an Demenz erkrankten Menschen auftreten. Darüber hinaus werden die Extrakte aus den Ginkgo-Blättern zur Behandlung arterieller Durchblutungsstörungen, bei Schwindel (Vertigo) und Ohrgeräuschen (Tinnitus) eingesetzt. Die Wirksamkeit von Ginkgo Extrakten ist hier jedoch nicht eindeutig geklärt. Auch die Wirkung von Ginkgo-Produkten, welche als Nahrungsergänzungsmittel in Supermärkten oder Drogerien verkauft werden, ist umstritten.

Sonstige Nutzung von Ginkgo Bäumen

Ginkgo-Bäume wurden bereits früh (etwa 1000 n. Chr.) in Ostasien als Tempelbäume genutzt. Im Laufe der Zeit verbreitete sich die Nutzung der Bäume auf die koreanische Halbinsel und Japan, bis ca. 1730 die ersten Ginkgo-Pflanzen in Europa (in den Niederlanden) aufgezogen wurden. Heute ist der Ginkgo als Zierbaum besonders in Europa weit verbreitet.

Die Samen des Ginkgo-Baumes werden darüber hinaus auf verschiedenste Weise als Nahrungsmittel verwendet. So werden die Samen in Asien oft gegart und als Beilage zu verschiedenen Gerichten serviert. In Europa sind die Ginkgo-Samen überwiegend als Konserven erhältlich. Alternativ dienen die gerösteten und gehackten Kerne als Gewürz für die asiatische Küche.

Um der großen Nachfrage des Ginkgo-Baumes als Straßen- und Zierbaum, Samenlieferant und auch zur Verwendung im medizinischen Bereich nachkommen zu können, werden immer mehr Zuchtsorten ausgewählt und aufgezogen.

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